Natur(a)berichte

Ein Abend mit dem Heldbock

Landschaftspflegeverband informiert über die riesige Käferart

Und auch 2017 gab es einen Abend mit dem Heldbock...

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Torgauer Zeitung 16./17. Juli 2016

Ziemlich verzagt kamen die Mitarbeiter des Landschaftspflegeverbandes im Triestewitzer Park an, um den „Heldbockabend“ vorzubereiten. Dichte Wolken und Regen, so zeigte sich der Park. Nach einigem Zögern und Überlegungen im Hinblick darauf, das Event ausfallen zu lassen, siegte doch der Optimismus. Und siehe da, die Wolken und der Regen verzogen sich. Sogar die Sonne zeigte sich. So kamen dann auch Interessierte aus Triestewitz und Umgebung, um den Spuren des Heldbocks zu folgen. Es wurde ein spannender Abend. Dr. Jan Stegner, langjähriger Experte für baumbewohnende Käfer erläuterte den Anwesenden auf einem Rundgang durch den Park alle interessanten Details aus dem Leben eines Heldbocks, ging auf seinen Lebensraum, schließlich auf seine Gefährdung und auf die Möglichkeiten seiner Erhaltung und Verbesserung ein. Anschauungsmöglichkeiten dazu gab es im Park genügend, schließlich hat der Heldbock, auch bekannt als Großer Eichenbock dort eines seiner letzten bedeutenden Vorkommen Sachsens. Die höhlenreichen, alten, dicken Stieleichen mit den markanten Gängen und Bohrlöchern zeugen von seinen Wohnungen. Selbst der Experte war auf Grund der etwas kühlen Temperaturen an diesem Abend eher skeptisch dahingehend, möglicherweise Heldböcke fliegen oder sogar paaren zu sehen. Schließlich mögen die Käfer genau wie z.B. die Glühwürmchen laue, dämmrige Sommerabende. Umso größer war das Erstaunen dann doch, als schon fast im Dunkeln und nur sichtbar mit Taschenlampen, einige sowohl männliche als auch weibliche Heldböcke aus ihren Behausungen im Eichenstamm krochen und vermutlich die Paarung vollzogen. Übrigens mit über 5 Zentimetern Länge ist der Heldbock eine der größten Käferarten unserer Heimat. Die Unterscheidung des Geschlechts der Heldböcke ist an der Größe der Fühler möglich. Während die Weibchen recht kurze Fühler haben, sind die der Männchen mit bis zu 11 Zentimetern länger als ihr Körper. Seit Jahren kümmert sich der Landschaftspflegeverband in der Umgebung von Triestewitz um den Erhalt dieser auffälligen Käferart. Auch für ihn war es ein AHA-Erlebnis, die Heldböcke in „Natura“ zu erleben.

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