Mensch und Natur(a)

K1024 Schneidewind DSF4481

Holger Schneidewind - Heimatverein

Vorsitzender Heimatverein "Geselligkeitsverein Gemeinde Wohlau e.V."

 

Ort der Fotoaufnahme

Neupflanzung Lindenweg zwischen Oelzschau und Wohlau, Biotopverbund FFH-Gebiete „Elbtalhänge Burckhardtshof“ und „Laubwälder der Dahlener Heide“ sowie Vogelschutzgebiete „Elbaue und Teichgebiete bei Torgau“ und „Dahlener Heide“, Landschaftsschutzgebiet „Dahlener Heide“

Warum ist dieser Natur(a)-Ort für mich bedeutsam?

Die Neuanpflanzung der 32 Lindenbäume in Oelzschau verbindet mehrere Emotionen für mich. Zum einen ist sie der positive Ausdruck eines gemeinschaftlichen Engagements durch den Geselligkeitsverein Gemeinde Wohlau e.V., dem Landschaftspflegeverband Torgau-Oschatz e.V. und einer breiten Schicht aus Anwohner und Unterstützer. Die Neuanlage der Baumreihe schafft einen harmonischen Übergang vom typischen Dorfkern, über einen einladenden Feldweg zum angrenzenden Wald des Dröschkauer Forstes. Durch die Übernahme
von Baumpatenschaften, durch Kinder und Jugendliche unserer Region, verstärkt sich das Heimatgefühl und Naturverbundenheit im eigentlichsten Sinne. Dieser Natur-Ort ist Harmonie und Kraftquell gleichermaßen für mich.

 

 Definition Natur

Was ist „Natur“ für mich persönlich?

Natur ist für mich die gleichberechtigte Einheit von Mensch, Pflanzen- und Tierwelt und Wasser. Das „Einssein“ aller lebender Organismen in ihren Lebensräumen.

 

Wert der Natur

Was macht aus meiner Sicht den Wert der Natur aus, was ist schützenswert?

Natur lässt sich nicht in Wert ausdrücken. Sie ist die Quelle und Grundlage aller Existenz. Sie zu verleugnen oder zu zerstören, bedeutet die eigene Existenz zu gefährden.

Wie wertvoll ist es für mich in der Natur zu sein? Ich bin gern in der Natur, weil...

… sie für mich die Quelle von Energie ist, der Ort, wo alles im Moment eins ist, wo die Seele neue Impulse erfährt.

Auf einer Skala von O (gar nicht) bis 10 (absolut), inwieweit sind Nutzung und Schutz der Natur aus meiner Sicht vereinbar? Was ist leicht, was ist schwierig?

Die Nutzung und der Schutz der Natur sind theoretisch absolut (10) vereinbar. Wir leben aber in einer Zeit, da der Mensch sich getrennt von der Natur versteht. Er lebt in Konkurrenz zur Natur und glaubt an sein alleiniges Reich. Wenn er irgendwann versteht, dass sein einziger Unterschied zu einem Schwein oder einem Baum sein Verstand ist, wird er alles schützen, was ihm wertvoll ist. Jede Veränderung beginnt mit einem Gedanken, das ist leicht.
Die Manifestierung und Materialisierung einer Veränderung vollzieht sich mit der Änderung eines Glaubensmusters, das ist schwer.

 

Persönlicher Bezug zur Natur

Zu welcher Gelegenheit bin ich in der Natur?

Zum Wandern, Joggen, Meditieren, Fahrradfahren, Pilze sammeln, Pflanzen, Ernten, Spielen, Pflegen, Erforschen, Lernen u.v.m.

Was mache ich am liebsten in der Natur?

Meditieren

Wo fängt Natur für mich an?

Natur fängt vor meiner Haustür an (ich habe das Privileg, in der wunderschönen und ruhigen Umgebung der Dahlener Heide zu leben), in unserem Garten bis zum Wald und zur Elbe.

 

Persönlicher Bezug zu Natura 2000

Wo oder wie komme ich mit Natura 2000 in Berührung?

Hier zum ersten Mal.

In welchem Zusammenhang habe ich zum ersten Mal von Natura 2000 gehört?

Leider habe ich das erste Mal von Natura 2000 durch ihre Initiative gehört.

Was wünsche ich mir von Natura 2000?

Naturschutz nicht nur als Lippenbekenntnis, sondern als ernstgenommene europaweite Initiative, nicht nur als Möglichkeit, Fördergelder abzuschöpfen, sondern nachhaltig und nachweislich in den Erhalt der Natur zu investieren und eine mediale Verbreitung und Begleitung der regionalen Maßnahmen.

 

Verhältnis Mensch und Natur

Was ist mir in Bezug auf das Verhältnis Mensch - Natur wichtig?

Wahrheit – In einer Flut von propagandistischen und parteiischen Informationen geht die Wahrheit unter. Der Mensch weiß nicht mehr, was er glauben kann und schlägt sich aus Eigeninteressen oftmals auf die ihm nicht zuträgliche Seite. Ehrliche Aufklärung und Eigeninitiative sind wichtige Instrumente, um Mensch und Natur in Einklang zu bringen.

Was macht mir Sorgen?

Sorgen sind eine Form der Angst zu Situationen, die der Mensch nicht versteht und daher nicht ändern kann oder will. Da man aber sofort seine Einstellung zu jedem Problem ändern kann, kann man alles einer positiven Veränderung zuführen. Was mich ungeduldig macht, ist die Tatsache, dass der Mensch erst viele schmerzhafte Erfahrungen machen muss, ehe er sein Denken ändert. An meiner Ungeduld arbeite ich aber noch.

Wenn alles möglich wäre, keine Grenzen gesetzt sind, dann würde ich mir folgendes wünschen und das ändern…

Ich bin mir sicher, dass der Mensch aufwachen wird und seine Rolle in der Natur erkennt. Da es, wie gesagt schwierig ist, alte Glaubensmuster der reiferen Generation aufzubrechen (daran sollte man trotzdem arbeiten), würde ich mir wünschen, dass unsere Kinder schon ab der Kindergartenzeit eine offene und naturverbundene Erziehung erfahren, ohne Konkurrenzdenken, mit viel Liebe. Dass ihnen verlorengeglaubte Werte vermittelt werden, wie Dankbarkeit, Respekt, Toleranz, Empathie und Glücklichsein.